Freitag, 26. Dezember 2014

Das Diktat der Stille

Es gibt keine allgemeinverbindliche Definition davon, was Gewalt ist und beinhaltet...was Gewalt sein und beinhalten kann.

Gewalt hat die verschiedensten Erscheinungsformen und gibt es in den verschiedensten Arten.

Von dieser Klaviatur der Gewalt ist, wie auch das alltägliche Leben, die Altenpflege nicht verschont. Oder etwas genauer ausgedrückt: Von dieser ist auch der alte Mensch in der Altenpflege betroffen.

Je größer das sich nicht wehren können, das sich nicht sprachlich äußern können...je größer also die Wehr-, Hilflosigkeit und Ohnmacht, desto wahrscheinlicher die Möglichkeit als alter Mensch ein Opfer der Gewalt in der Altenpflege zu werden.

Nur ein sehr, sehr geringer Teil von den gewalttätigen Geschehnissen in der Altenpflege geraten an die Öffentlichkeit.

Die deutsche Altenpflege (und damit ihre Vertreter) ist diesbezüglich vorwiegend schweigend. Und wenn in seltenen Fällen nicht schweigend, dann bagatellisierend, verharmlosend.

Die Schweigsamkeit der deutschen Altenpflege bezüglich ihrem wahren Wesen wird nur gelegentlich von manipulativer Rhetorik unterbrochen, welche das tatsächliche und ungeschminkte Bild ersetzen soll.

PFLEGE AM BODEN oder wenn Pflegekräfte sich lächerlich machen

Bezüglich derer, die die Richtlinien in der deutschen Altenpflege bestimmen, gibt es leider immer noch das Vorurteil, welches dazu führte, führt und führen wird, dass sich nichts zum Vorteil der alten Menschen und Altenpflegekräfte ändern wird.


Es wird ihnen unterstellt, dass sie nur per Worte, Argumente, ausführliche Schilderung der Situation und Mängel einen derartigen Einblick in die tatsächliche Lage der Altenpflege zu bekommen haben und dann entsprechend darauf reagieren werden.

Dass sie in ihrem Inneren zumindest eine moralische und ethische Grundtendenz haben, welche dazu führt, dass Änderungen zu Gunsten vom alten Menschen und der Altenpflegekräfte vorgenommen werden.


Hier kommt die mangelhafte Intelligenz des Berufsstandes Altenpfleger zur Wirkung: Altenpfleger glauben dies auch und bewerten sich selbst schon als kritisch und selbständig denkend Agierende, wenn sie friedliche Demonstrationen organisieren und/oder an diesen teilnehmen, Beiträge veröffentlichen, Gruppen im Internet zu Meinungsaustausch eröffnen und/oder daran teilnehmen usw. .


Der Glaube an das Gute im Menschen, welcher nur wieder auf den Weg des Guten zurückgeführt werden muss, da dies ja DER Weg des Menschen ist...dieser Irrglaube führt dazu, dass sich die Verursacher der Misere in der deutschen Altenpflege berechtigt über die besondere Intelligenz des Altenpflegers amüsieren.


Ohne den Altenpfleger in seiner Opferrolle bestätigen und unterstützen zu wollen:

Der Altenpfleger ist eine wahrlich tragische Figur. Der Irrglaube daran, dass die Schuldigen ihre Schuld nicht bewusst und gezielt verursacht haben; der Irrglaube daran, dass das Herz der Ethik, Moral und des sozialen Empfindens in der Brust der Schuldigen schlägt...und der Irrglaube daran, dass sich mit rhetorischen und systemkonformen Mitteln des Protestes etwas zum Positiven hin ändern lässt.

Hinzu kommt, dass der Altenpfleger an der Tat beteiligt ist und in der Praxis der eigentliche Verursacher dieser Tat ist, diese Tat aber zugleich kritisiert: Politiker, Finanzstarke, Träger, Heim- und Pflegedienstleitungen führen die kritikwürdige Pflege am alten Menschen nicht Tag für Tag aus.

Gebetstext für eine Verbesserung in der deutschen Altenpflege

Die Situation in der deutschen Altenpflege ist bekannt.

Ein gezieltes Arbeiten hin auf diese Situation begann bereits vor etlichen Jahren.

Beabsichtigt, geplant und gezielt.

Die Absicht der aktuellen Protestbewegungen besteht darin, auf diese Situation aufmerksam zu machen und nach dem aufmerksam geworden sein, die Einleitung von Verbesserungsmaßnahmen forciert zu haben.

Den Entscheidungs- und Funktionsträgern eine Situation bekannt machen, die diesen bereits bekannt ist?
Den Entscheidungs- und Funktionsträgern die Situation bekannt machen, die diese beabsichtigt, geplant und als Ziel gehabt haben?
Von den Entscheidungs- und Funktionsträgen nach bekannt werden des Bekannten erwarten, dieses Bekannte wieder Stück für Stück abzubauen?




So in etwa dürfte der selbstzerstörerische und von nur mangelhaft flexibler Denkkraft zeugende Gebetstext der Pflegekräfte lauten, die an die Wirksamkeit systemkonformer Protestmittel glauben:

Liebe Entscheidungs- und Funktionsträger!

Erkennt, dass Euer jahrelang verfolgtes und zum großen Teil erreichtes Ziel kein ethisch und moralisch vertretbares Ziel ist!

Handelt ethisch und moralisch und tragt dadurch zum Abbau des von Euch Erreichten bei!

Bitte handelt!

Wir werden unseren Teil dazu beitragen, damit Ihr Einsicht in das habt, was Ihr bereits wisst!
Wir werden unseren Teil dazu beitragen, dass Ihre euere jahrelang geplante, erarbeitete und zu großen Teilen erreichte Situation in das Gegenteil verkehrt!

Lasst das Gute in Euch handeln!


Amen





Ich gestehe, derartig mangelhafte Fähigkeiten zum skeptischen, hinterfragenden und systemübergreifenden Denken machen mir Angst.

Angeblich war Deutschland einmal das Land der Dichter und Denker. Dies muss lange, lange vor meiner Zeit gewesen sein.
Nur ein bisschen der Dichtkunst scheint noch erhalten geblieben zu sein in Form von: Wie schminke ich mir den Alltag zurecht?
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